Donnerstag, 31. Mai 2007

Etappe 1: Pamplona - Puente la Reina (25 km)

Im schoenen Puente la Reina kosten 25 Minuten Internet 1 Euro - eine Okkasion sozusagen, daher gebe ich schon nach kurzer Zeit wieder dieser unglaublichen Internetsucht nach und blogge meine aktuellsten Erlebnisse:
Ich bin gut in Pamplona angekommen, habe auch den Weg in die Casa Paderborn gefunden, jene Herberge, die ich mir als erste Station gewuenscht hatte, da sie von einem deutschen Ehepaar betreut wird, ergo dort auch deutsch gesprochen wird. Ich habe zwei tolle Matratzen am Boden bekommen. So also bin ich gestern ins Pilgerdasein eingestiegen und muss sagen: Ich bereue nichts - NOCH nicht! Von Jasmin, jene Vorarlbergerin,die ich aus einem Pilgerforum kenne, habe ich Horrorgeschichten bezueglich der Ueberquerung der Pyrenaen vernommen, dass ich doppelt froh bin, erst nach diesen begonnen zu haben... Stichworte nur kurz zu ihren Erelbnissen: Schneesturm, Matsch, Gatsch. Alles zusammen nicht so toll.
Die Casa Paderborn wird von einem sehr strikten "Herbergsvater" unterhalten, der Wert drauf legt, dass alle Pilger zeitgerecht, d.h. um 22 Uhr im Haus sind. Ab dann ist die Tuer zu und man kommt weder rein noch raus.... Ich habe am eigenen Leib erlebt wie es ist, wenn Ruediger, so sein Name, mit seinen "Schaefchen" verfaehrt, wenn diese gegen die Hausregeln verstoszen... Es kommt einem Donnerwetter gleich, das seinesgleichen erst suchen muss. Meine Zimmergenossinnen haben sich aus Angst nochmals auszerhalb des Schlafraums erwischt zu werden, entschlossen fuer Karies entschieden... heiszt aufs Zaehneputzen verzichtet. Gut, dass ichs noch vorher geschafft hab ...
Heute morgen habe ICH mir dann den Zorn des Hausherren zugezogen, als ich ihn gefragt habe, ob es denn einen Mistsack gaebe... "Hat sie dich nun wirklich als Mistsack bezeichnet?" fragte ein anderer deutscher Pilger mit verhaltenem Lachen. Glueklicherweise ist mir Jasmin zu Hilfe gekommen, die dank ihrer Vorarlberger Wurzeln ja auch mit dem "Alemannischen" mehr Beruehrung hat, und hat aufgeklaert, dass ich nur eine Muelltuete (bloedes UE...) gebraucht haette...

Mittwoch, 30. Mai 2007

Changement d'air - Tapetenwechsel

Hi! Hier bin ich schon! Vor kurzem bin ich in Bruessel gelandet, die da (weil ja franzoesischsprachig...) ueber keine UE-Taste verfuegen... *Grmpf* Naja, ihr wisst ja was ich meine. In Wien war's noch sehr windig, sehr trueb, sehr regnerisch, richtig grauslich eigentlich. Gut, dass ich aus dieser Supp'n (oder auch: Saft!) nun eine Zeit lang rauskomme. Und diese Formulierung erinnert mich unweigerlich an eine nette Arbeitskollegin, die den Sinn des Lebens darin erkannt hat, auch mal aus dem Alltag abzuhauen, sprich auf Reisen/Urlaub zu gehen, "um nicht immer in demselben Saft zu schwimmen." - Ein wunderbares Bild, wie ich finde.
In Bruessel haben wir immerhin schon 16 Grad und strahlenden Sonnenschein. So schnell kann er also gehen, der Tapetenwechsel :-) !

Montag, 28. Mai 2007

Ich kann's schon nicht mehr erwarten ...

Deswegen gebe ich heute nun endlich diesem Drang, nämlich einen Blog über MEINEN zu beschreitenden Jakobsweg zu verfassen, d.h. meine Erfahrungen und Erlebnisse in den kommenden 30 Tagen kund zu tun, nach. Ich stelle also bereits heute den ersten Beitrag online, ein Einleitung in mein Vorhaben quasi ... Wer weiß, wann ich das nächste Mal dazu komme via Internet etwas von mir hören/lesen zu lassen? Mittlerweile weiß ich aber immerhin, dass Internet-Cafes am Camino de Santiago (d.i. die spanische Bezeichnung für den Jakobsweg) "cibercafes" heißen. Kein schlechter Anfang, wie ich finde, wenn es lediglich darum geht, den Blog für die Daheimgebliebenen und sonstigen Interessierten mit aktuellen Infos über mein (Wohl)Ergehen zu befüllen ...

Am 30. Mai 2007 geht's also los! Pamplona habe ich als Ausgangspunkt für meinen Jakobsweg gewählt. Meine Anreise (Flug!) wird mich über Brüssel weiter nach Bilbao schließlich dorthin führen. Hoffen wir's zumindest mal. Pamplona - die Stadt der Stierkämpfe, die Stadt Ernest Hemingways, dessen Roman "Fiesta" ebendort angesiedelt ist. Pamplona - ich komme!
Für Interessierte (Wikipedia sei dank): "Durch Pamplona führt der navarrische Zweig des Jakobsweges, deshalb sind besonders in den Sommermonaten viele Pilger in der Stadt anzutreffen. Die Pilger kommen über die Magdalenenbrücke, die den Río Arga überquert [...] in die Altstadt von Pamplona."